Welche Maße muss ein Rollator haben? Die 7 wichtigsten Werte einfach erklärt
Leonard BalzerDie Rollator-Maße klingen auf den ersten Blick technisch und etwas trocken, sind bei einem Rollator aber enorm wichtig. Nur wenn man genau weiß, welche Maße man wirklich braucht, kann man eine gute Kaufentscheidung treffen.
In diesem Artikel zeigen wir, auf welche 7 Maße Sie achten sollten, bevor Sie sich für einen Rollator entscheiden.
Die wichtigsten Maße zusammengefasst:
- Breite – wichtig für alle Türen zu Hause und außerhalb
- Zusammengeklappte Breite – wichtig fürs Parken und Reisen
- Griffhöhe – entscheidend für eine gesunde Haltung
- Sitzhöhe – wichtig, damit Sie bequem eine Pause machen können
- Sitzbreite – wichtig für stabilen, komfortablen Sitz, ohne eingeengt zu sein
- Länge – wichtig für Wendigkeit und gutes Handling in engen Räumen
- Gewicht – wichtig, damit der Rollator bei Stufen leicht zu heben ist
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1. Rollator Breite – das zentrale Maß
Die Rollatorbreite ist sehr wichtig. Sie entscheidet, ob Ihr Rollator durch Türen und enge Flure passt. Gleichzeitig ist die Breite relevant für die Stabilität des Rollators.

Damit der Rollator im Alltag wirklich funktioniert, hier eine Orientierung zu typischen Türbreiten in Deutschland:
- Wohnungseingangstüren: meist 80 bis 90 cm
- Altbau-Innentüren: oft deutlich schmaler, teilweise nur 60 bis 70 cm
- Badezimmertüren: häufig 65 bis 75 cm
- Barrierefreie Türen nach DIN 18040: mindestens 90 cm
- Öffentlicher Nahverkehr: mindestens 90 cm für alle Durchgänge
So bekommen Sie ein Gefühl dafür, welche Breite Ihr Rollator im Alltag wirklich braucht.
Um Türen bequem und ohne hängenbleiben passieren zu können, sollte Ihr Rollator mindestens 5 bis 7 cm schmaler sein als die Türbreite. Ein 60-cm-Rollator benötigt danach mindestens 65 bis 67 cm Durchgangsbreite.
Orientierungstabelle: Türbreite und empfohlene Rollatorbreite
| Türbreite (lichtes Maß) | Empfohlene maximale Rollatorbreite |
|---|---|
| 60 bis 65 cm (sehr schmale Altbau-Innentüren) | max. 55 bis 58 cm |
| 65 bis 70 cm (schmale Altbau- oder Badezimmertüren) | max. 58 bis 60 cm |
| 70 bis 75 cm (typische Innentüren) | max. 60 bis 62 cm |
| 80 cm (Standard-Wohnungstür) | bis ca. 65 cm |
| 90 cm (breitere Wohnungs- oder barrierefreie Türen) | bis ca. 70 cm |
Im nächsten Schritt ist es wichtig zwischen Wohnraum-Rollator oder Auswärts-Rollator zu unterscheiden:
Wohnraum-Rollatoren sind in der Regel zwischen 50 und 60 cm breit, um den schmalen Innentüren und Räumen gerecht zu werden. Die geringere Breite sorgt dafür, dass man nirgendwo hängenbleibt und sich auch in älteren Wohnungen flexibel bewegt.
Auswärts-Rollatoren sollten wiederum breiter sein, um sich stabil und sicher über verschiedene Untergründe bewegen zu können. Diese Modelle starten oft bei etwa 60 cm Breite und gehen hoch bis rund 72 cm. Die Breite hängt stark mit der empfundenen Stabilität zusammen. Zudem sind viele Türen im öffentlichen Raum barrierefrei und damit breiter als 90 cm.
2. Zusammengeklappte Breite – entscheidend für Transport und das Verstauen
Die zusammengeklappte Breite wird oft unterschätzt im Kaufprozess, ist aber ein wichtiges Maß, wenn der Rollator regelmäßig verstaut, transportiert oder in engen Wohnbereichen abgestellt werden soll. Sie beschreibt, wie schmal der Rollator ist, wenn man ihn seitlich oder mittig zusammenfaltet.

Die Breite eines gefalteten Rollators
Moderne und hochwertige Modelle lassen sich heute auf 21 bis 30 cm Breite zusammenklappen.
Warum dieses Maß so wichtig ist:
Die meisten Menschen haben nur begrenzten Stauraum in Fluren, hinter Türen oder im Auto. Ein Rollator, der zwar im ausgeklappten Zustand gut passt, aber im Alltag schlecht verstaut werden kann, führt schnell zu Frust und wird seltener genutzt. Gleichzeitig möchten Angehörige den Rollator bei Arztfahrten, Wochenendausflügen oder Reisen problemlos im Auto verstauen können – und hier zählen oft Zentimeter darüber, ob er in den Kofferraum passt oder nicht.
Auch wichtig: In Mehrfamilienhäusern kann es schnell zu Konflikten kommen, wenn der Rollator im Flur geparkt wird und andere Bewohner behindert. Ein tägliches Hochtragen in die eigene Wohnung kommt für viele Nutzer jedoch nicht in Frage. Hier ist eine Klapp- oder Faltfunktion sehr hilfreich. Alternativ kann man über eine Rollatorgarage nachdenken.
3. Griffhöhe – entscheidend für eine gesunde Haltung
Die richtige Griffhöhe ist ein wichtiger Faktor für ein ergonomisches und sicheres Gehgefühl. Wenn die Griffe zu niedrig eingestellt sind, laufen Sie automatisch nach vorne gebeugt, was Rücken und Schultern belastet. Sind sie zu hoch, verlieren Sie Stabilität und müssen Ihre Arme unnatürlich anheben.

Der typische Einstellbereich liegt je nach Modell zwischen 70 und 100 cm.
So messen Sie richtig, um ihren idealen Rollator zu finden:
-
Aufrecht hinstellen: Stellen Sie sich mit den Schuhen, die Sie typischerweise tragen, aufrecht hin. Achten Sie auf einen geraden Rücken und entspannte, herabhängende Schultern. Bei Wohnraum-Rollatoren können die Schuhe auch weggelassen werden.
-
Arme entspannt hängen lassen: Lassen Sie die Arme locker an der Seite hängen, ohne sie anzuspannen.
-
Messen: Messen Sie den Abstand vom Boden bis zur Mitte Ihres Handgelenkknöchels (dem Knochenvorsprung am Handgelenk).
- Einstellung: Genau auf dieser Höhe sollten sich später die Oberkante der Griffe Ihres Rollators befinden.
💡Hinweis: Die durch diese Methode ermittelte Rollator Höhe passt für die allermeisten Nutzer. Trotzdem empfehlen wir, beim Kauf auf etwas Spielraum zu achten. Idealerweise haben die Griffe im Einstellbereich noch 3–5 Zentimeter Spielraum nach oben und unten. Die individuelle Idealhöhe kann sich immer subjektiv um einige Zentimeter unterscheiden.
4. Sitzhöhe – bequemes und sicheres Pausieren unterwegs
Eine gut gewählte Sitzhöhe entscheidet darüber, ob Sie jederzeit komfortabel eine Pause einlegen können und anschließend sicher wieder aufstehen. Ist der Sitz zu niedrig, fällt das Aufstehen schwer und belastet Knie und Hüfte. Ist er zu hoch, sitzen Sie instabil und rutschen leicht nach vorne.

Als Orientierung gilt: Sitzhöhe des eigenen Stuhls plus etwa 10 cm. So vermeiden Sie tiefes Sitzen und können die Beine kraftsparend nutzen, um wieder aufzustehen. Besonders bei längeren Spaziergängen oder auf Reisen zahlt sich die richtige Sitzhöhe sofort aus.
5. Sitzbreite – komfortabel sitzen, ohne eingeengt zu sein
Die Sitzbreite bestimmt, wie bequem und stabil Sie auf dem Rollator sitzen können. Zu schmal bedeutet Druckstellen und ein instabiles Sitzgefühl, zu breit kann dazu führen, dass der Rollator unnötig auslädt und schwerer durch Türen passt.

Typische Sitzbreiten liegen zwischen 40 und 46 cm. Diese Breite sorgt für guten Halt, ohne das Gesamtmaß des Rollators unnötig zu vergrößern. Es gibt aber auch extrabreite Modelle, wie zum Beispiel den Saljol Extrabreit Allround Rollator mit 52 cm Sitzbreite.
Der extrabreite Saljol Allround Rollator ist 6 cm breiter als das Standardmodell
6. Länge – Einfluss auf Wendigkeit und Stabilität
Die Länge (auch Tiefe genannt) eines Rollators liegt üblicherweise zwischen 70 und 85 cm. Dieses Maß beeinflusst stark, wie gut sich der Rollator manövrieren lässt.

Kürzere Modelle sind besonders wendig und ideal für enge Wohnungen, schmale Flure oder kleine Fahrstühle.
Längere Modelle bieten mehr Laufruhe und Stabilität, vor allem auf unebenem Untergrund oder bei längeren Spaziergängen im Freien.
Je nach Einsatzort sollten Sie daher bewusst wählen, ob Wendigkeit oder Stabilität wichtiger ist.
7. Gewicht – leichter heben, stabiler laufen
Das Gewicht spielt vor allem dann eine Rolle, wenn der Rollator regelmäßig getragen oder ins Auto gehoben wird. Gleichzeitig darf er nicht zu leicht sein, damit er draußen stabil bleibt und nicht zu schnell kippt.
Leicht-Rollatoren: 6 bis 8 kg – ideal für Innenräume und häufiges Transportieren.
Robustere Modelle: 9 bis 10 kg – bieten mehr Stabilität im Außeneinsatz, besonders auf unebenem Untergrund.
Hinweis: Auch Rollatoren für den Außenbereich müssen regelmäßig angehoben werden, zum Beispiel bei Stufen oder unebenen Untergründen. Grundsätzlich empfehlen wir, hier ein paar Euro mehr in hochwertiges Material wie Carbon zu investieren, das gleichzeitig stabil und vergleichsweise leicht ist.
Fazit
Wer seine Wohnung und Körpermaße ausmisst, findet schnell das passende Modell. Die wichtigsten Maße sind Breite, Griffhöhe und Sitzhöhe – und vor allem die Frage, ob der Rollator problemlos durch die eigenen Türen passt.
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Häufige Fragen zu Rollator-Breiten und wichtigen Maßen (FAQ):
In welcher Breite gibt es Rollatoren?
Rollatoren gibt es in verschiedenen Breiten:
Schmale Indoor-Modelle: ca. 52–60 cm
Standard-Outdoor-Modelle: ca. 60–65 cm
Breitere Outdoor- oder XXL-Modelle: über 65 cm hinaus
Welche Breite hat ein Standard-Rollator?
Ein typischer Standard-Rollator für den Außenbereich hat eine Gesamtbreite von 60–65 cm.
Wie breit ist ein schmaler Rollator?
Schmale Rollatoren für den Innenbereich haben meist eine Breite von 50–60 cm. Ideal für enge Flure und schmale Türen.
Wie viel Platz braucht ein Rollator?
In vielen Wohnungen reichen 70–75 cm Flurbreite aus. Für barrierefreies Bauen gelten jedoch höhere Vorgaben:
- Wendefläche (DIN 18040): mindestens 120 × 120 cm
- Öffentlicher Raum: Durchgänge idealerweise mindestens 90 cm
Wie breit muss ein Durchgang für einen Rollator sein?
Ein Durchgang sollte mindestens 5–7 cm breiter sein als der Rollator selbst.
Beispiel: Ein Rollator mit 60 cm Breite benötigt mindestens 65–67 cm Durchgangsbreite.
Welche Breite sollte eine Tür für Rollatoren haben?
Alltag: 70–75 cm reichen für viele Rollatoren
Komfortabel: 80 cm
Barrierefrei (DIN 18040): mindestens 90 cm




