Elektrischer Rollator erklärt: Wie schnell fährt ein E-Rollator und für wen lohnt er sich?
Caspar von HirschhausenLängere Wege werden anstrengend, Steigungen kosten Kraft und Pausen werden häufiger. Viele Menschen merken irgendwann, dass ein klassischer Rollator zwar Sicherheit bietet, in bestimmten Situationen jedoch als anstrengend empfunden wird. Genau hier taucht eine neue Frage auf: Kann ein elektrischer Rollator helfen, länger mobil zu bleiben, ohne gleich auf ein Elektromobil umzusteigen?
Elektrische Rollatoren, auch E-Rollatoren genannt, versprechen Unterstützung beim Gehen, Entlastung im Alltag und mehr Reichweite bei Spaziergängen oder Erledigungen. Doch wie schnell fährt ein elektrischer Rollator wirklich? Was unterscheidet die verschiedenen Modelle? Und für wen lohnt sich diese moderne Form der elektrischen Gehhilfe?
Als Rollator Experten schauen wir uns das Thema nüchtern, praxisnah und fachlich fundiert an.
Inhalt dieses Beitrags:
- Was ist ein elektrischer Rollator?
- Elektrischer Rollator vs. klassischer Rollator
- Welche Arten von elektrischen Rollatoren gibt es?
- Wie schnell fährt ein elektrischer Rollator?
- Für wen lohnt sich ein elektrischer Rollator?
- Vergleich – RT.3 vs. Romiro One
- Wie viel kostet ein elektrischer Rollator?
- Klare Abgrenzung zum Elektromobil
- Häufig gestellte Fragen (FAQ)
- Fazit
Kurzzusammenfassung
Ein elektrischer Rollator fährt nicht selbstständig wie ein Elektromobil, sondern unterstützt das Gehen über Motor- oder Sensorsysteme. Je nach Modell liegt die unterstützte Geschwindigkeit im Bereich des natürlichen Gehtempos und kann an Steigungen oder auf längeren Strecken besser absichern.
Ein E-Rollator lohnt sich besonders für Menschen, die weiterhin aktiv gehen möchten, aber zusätzliche Unterstützung benötigen, etwa bei nachlassender Kraft oder erhöhter Ermüdung im Alltag. Er ersetzt kein Elektromobil, sondern ergänzt den klassischen Rollator um eine intelligente elektrische Unterstützung.
Was ist ein elektrischer Rollator?
Ein elektrischer Rollator ist eine Weiterentwicklung des klassischen Rollators, bei der ein Elektrosystem das Gehen unterstützt oder zusätzliche Funktionen übernimmt. Ziel ist es nicht, das Gehen zu ersetzen, sondern Mobilität zu erleichtern, insbesondere bei längeren Strecken, Steigungen oder unsicherem Untergrund.
Wichtig ist dabei: Ein elektrischer Rollator bleibt grundsätzlich ein Rollator. Der Nutzer geht weiterhin selbst und hält den Rollator aktiv fest. Die elektrische Unterstützung kann dabei unterschiedliche Aufgaben übernehmen, je nach Bauart und technischer Ausführung. Allerdings ist es bei einigen Modellen möglich, sich bei Anstrengung hinzusetzen und durch den Elektroantrieb sitzend fortbewegt zu werden.
Elektrischer Rollator vs. klassischer Rollator
Im Vergleich zum herkömmlichen Rollator bietet ein elektrischer Rollator zusätzliche Funktionen, die vor allem auf Kraftentlastung und Sicherheit abzielen:
- Unterstützung beim Schieben
- Automatisches Abbremsen bei Gefälle
- Stabilisierung auf unebenem Untergrund
- Entlastung bei längeren Gehstrecken
Ein klassischer Rollator funktioniert rein mechanisch. Ein elektrischer Rollator ergänzt dieses Prinzip um Sensorik, Motoren oder Assistenzsysteme, je nach Modell in unterschiedlicher Intensität.
Welche Arten von elektrischen Rollatoren gibt es?
Unter dem Begriff elektrische Rollatoren werden verschiedene Systeme zusammengefasst, die sich technisch und funktional deutlich unterscheiden. Genau diese Unterschiede sind für die spätere Kaufentscheidung entscheidend. Viele der elektrischen Rollatoren sind gleichzeitig faltbare E-Rollatoren, die eingeklappt werden können und so auf Reisen mitgenommen werden.
1. Rollator mit elektrischer Unterstützung
Hier unterstützt ein Rollator mit Elektroantrieb das Gehen aktiv. Sensoren erkennen Bewegungen, Steigungen oder Gefälle und passen Schub- oder Bremskraft automatisch an. Der Nutzer geht wie gewohnt, erhält aber zusätzliche Stabilität durch den Elektroantrieb. Ein Beispiel hierfür ist der RT.3 Rollator mit Roboterunterstützung.
2. Elektrischer Rollator zum Sitzen
Einige Modelle bieten zusätzlich die Möglichkeit, sich kurzzeitig sitzend fortzubewegen. Diese Funktion ist in der Regel als Zusatz oder Notlösung gedacht, nicht als dauerhaftes Fahrkonzept. Dabei kann man mit der Hilfe eines Steuermoduls den Rollator im Sitzen fortbewegen, dies ist mit dem Romiro One möglich.
Was ein elektrischer Rollator nicht ist
Ein häufiger Irrtum: Ein elektrischer Rollator ist kein Elektromobil.
- Er wird nicht primär sitzend gefahren
- Er ersetzt kein Fahrzeug
- Er ist für Gehgeschwindigkeiten konzipiert
- Er erfordert aktive Beteiligung des Nutzers
Die elektrische Unterstützung dient dazu, das eigene Gehen länger, sicherer und kontrollierter zu ermöglichen, nicht es vollständig zu ersetzen.
Warum interessieren sich immer mehr Menschen für elektrische Gehhilfen?
Der Bedarf an elektrischen Gehhilfen steigt, weil viele Menschen möglichst lange selbstständig und aktiv bleiben möchten. Ein elektrischer Rollator kann helfen, genau diesen Übergang zwischen „ich schaffe alles allein“ und „ich brauche ein Elektromobil“ zu verlängern.
Typische Gründe für das Interesse an einem E-Rollator sind:
- Nachlassende Kraft bei längeren Strecken
- Unsicherheit bei Steigungen oder Gefällen
- Wunsch nach mehr Stabilität im Alltag
- Erhalt der eigenen Mobilität
Wie schnell fährt ein elektrischer Rollator?
Diese Frage gehört zu den häufigsten und gleichzeitig zu den missverständlichsten.
Grundsätzlich gilt: Ein E-Rollator ist auf Gehgeschwindigkeit ausgelegt, nicht auf schnelles Fahren. Die elektrische Unterstützung soll das Gehen erleichtern, nicht ersetzen. Der Romiro One unterstützt bis 6 km/h und der RT.3 hat keine feste Fahrgeschwindigkeit, da er vom individuellen Gehtempo abhängig ist. Die Elektronik passt Schub- und Bremskraft automatisch an und kann dazu beitragen, ein zu schnelles Vorwärtskommen zu vermeiden.
Wir als Experten sagen daher, dass die relevante Frage weniger, wie schnell, sondern wie kontrolliert und sicher die Unterstützung erfolgt.
Für wen lohnt sich ein elektrischer Rollator?
Ein elektrischer Rollator lohnt sich besonders für Menschen, die:
- noch selbstständig gehen können
- aber bei längeren Strecken schneller ermüden
- sich auf Steigungen oder Gefälle unsicher fühlen
- ihre Mobilität aktiv erhalten möchten
Nicht gedacht sind elektrische Rollatoren für Personen, die ausschließlich sitzend unterwegs sein möchten, hier wäre ein Elektromobil die passendere Lösung.
Vergleich – RT.3 vs. Romiro One
| Kriterium | Romiro One | RT.3 |
|---|---|---|
| Unterstützungsart | Elektroantrieb + Notfahrbetrieb | Roboterunterstützung beim Gehen |
| Geschwindigkeit | Bis 6 km/h | Abhängig vom Gehtempo |
| Sitzmöglichkeit | Ja mit Fußstützen | Ja zum Pausieren, aber keine Fahroption |
| Fahrmöglichkeit | Ja durch alleinigen Notfahrbetrieb mit einem Steuermodul | Nein, nur eine reine Gehunterstützung |
| Gewicht | 14 kg | 10 kg |
| Reichweite / Laufzeit | Bis 10 km | Ca. 4 Std. Gehbetrieb |
| Steigungen | Unterstützt | Automatische Bergauf-/Bergabregelung |
| Faltbar | Ja | Ja |
| Max. Nutzergewicht | 120 kg | 100 kg |
Wie viel kostet ein elektrischer Rollator?
Die Kosten für einen elektrischen Rollator hängen stark von der Art der elektrischen Unterstützung und dem technischen Konzept ab. Grundsätzlich liegen E-Rollatoren preislich über klassischen Modellen, da Motoren, Akkus und Assistenzsysteme integriert sind.
Aktuell bewegen sich hochwertige Modelle in folgendem Bereich:
- Romiro One: 1.990 € – Fokus auf Motorunterstützung und optionalen Notfahrbetrieb im Sitzen
- RT.3: 2.400 € – Fokus auf Robotersensorik, automatische Regelung und geringeres Gewicht
Der Preisunterschied erklärt sich nicht durch „besser oder schlechter“, sondern durch unterschiedliche Einsatzschwerpunkte und technische Ansätze.
Wichtig: Ein höherer Preis bedeutet nicht automatisch mehr Komfort für jeden Nutzer, sondern eine andere Form der Unterstützung.
Klare Abgrenzung zum Elektromobil
In der Beratung zeigt sich häufig Unsicherheit zwischen einem elektrischen Rollator und einem Elektromobil. Beide Systeme verfolgen jedoch grundlegend unterschiedliche Ziele.
Ein elektrischer Rollator richtet sich an Menschen, die weiterhin selbst gehen möchten, dabei aber Unterstützung benötigen:
- Gehhilfe mit elektrischer Unterstützung
- Entlastung beim Schieben und sicheres Bremsen
- Leicht, faltbar und gut transportierbar
- Aktive Beteiligung des Nutzers beim Gehen
Ein Elektromobil ist hingegen sinnvoll, wenn dauerhaftes Gehen nicht mehr möglich ist:
- Reines Fahrgerät
- Nutzung ausschließlich im Sitzen
- Deutlich größer und schwerer (oft 50–150 kg)
- Höhere Endgeschwindigkeit

Ein Rollator mit Elektroantrieb zielt darauf ab, die eigene Mobilität möglichst lange zu erhalten. Viele Nutzer können dadurch länger aktiv bleiben, bevor ein Wechsel auf ein reines Fahrgerät notwendig wird.
Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Wie schnell fährt ein elektrischer Rollator?
Ein elektrischer Rollator ist auf natürliche Gehgeschwindigkeit ausgelegt. Modelle wie der Romiro One unterstützen bis zu 6 km/h, während Systeme wie der RT.3 das individuelle Schritttempo dynamisch unterstützen.
Was kostet ein elektrischer Rollator im Durchschnitt?
Hochwertige elektrische Rollatoren beginnen meist im Bereich von etwa 2.000 €. Je nach Technik und Ausstattung können die Preise darüber liegen.
Kann man auf einem elektrischen Rollator auch sitzen und fahren?
Einige Modelle wie der Romiro One bieten einen Notfahrbetrieb, bei dem eine kurze sitzende Fortbewegung möglich ist. Reine Gehunterstützungssysteme wie der RT.3 sind dafür nicht ausgelegt.
Ist ein elektrischer Rollator schwerer als ein normaler Rollator?
Ja, durch Motor und Akku sind E-Rollatoren etwas schwerer. Moderne Modelle bleiben jedoch transportabel und liegen häufig zwischen 10 kg und 14 kg.
Ersetzt ein E-Rollator ein Elektromobil?
Nein. Ein E-Rollator ist für Menschen gedacht, die noch gehen können und wollen. Ein Elektromobil ist ein Fahrgerät für dauerhaft sitzende Mobilität.
Fazit
Ein elektrischer Rollator ist keine kurzfristige Lösung, sondern eine sinnvolle Weiterentwicklung für Menschen, die weiterhin aktiv bleiben möchten und dabei gezielte Unterstützung benötigen.
Richtig eingesetzt kann ein E-Rollator dazu beitragen, die eigene Mobilität länger zu erhalten, Unsicherheiten beim Gehen zu reduzieren und Wege entspannter zu bewältigen.
Wenn Sie überlegen, welche Lösung für Ihre Situation passt, unterstützen wir Sie bei den Rollator Experten gerne persönlich bei der Auswahl.



